Ein Smartphone als Weihnachtsgeschenk?

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Alle Jahre wieder werden Plätzchen gebacken und Wunschzettel geschrieben. Und alle Jahre wieder steht ein neues oder das erste eigene Handy bei vielen Kindern und Jugendlichen auf Platz 1 der begehrtesten Weihnachtspräsente. Viele Eltern stellen sich die Frage, ob ein solches Geschenk zu Weihnachten passend ist.

Grundsätzlich „Ja“, auch um den Kindern digitale Teilhabe zu ermöglichen. Aber nicht für jeden ist dies ein geeignetes Geschenk. Sie müssen sich sicher sein, dass ihr Kind die Gefahren im Internet kennt und weiß, wie man sich davor schützen kann. Ein internetfähiges Smartphone ist in Kinderhänden nur dann gut aufgehoben, wenn die Kinder bei ihrer Mediennutzung unterstützt werden, die Sicherheitseinstellungen kennen sowie für Gefahren sensibilisiert und informiert werden. Auch eine kritische Auseinandersetzung mit einzelnen Inhalten macht Sinn und ist zu empfehlen!

Diese und weitere „Goldene Regeln“ für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen zum Thema Smartphone & Tablet finden Sie unter https://www.schau-hin.info/suche?tx_ishsearch_get%5Bq%5D=goldene+regeln.

Nachfolgend möchten wir Ihnen Tipps und Anregungen zu den Themen Medienerziehung und Mediennutzung im Familienalltag geben:

Nicht alleine lassen

Wichtig ist, ihr Kind bei der Internetnutzung zu begleiten. Am besten schon, bevor sich die Frage nach einem eigenen Handy stellt.
Es ist wichtig, dass Kinder Medienkompetenz erlangen. Dies gelingt am besten im gemeinsamen Erleben des Mediums Internet. So können Sie situationsgerecht praktisches Wissen vermitteln.

Stoßen Sie zum Beispiel auf eine Meldung, können Sie diese gemeinsam hinsichtlich deren Wahrheitsgehalt hinterfragen. Sehen Sie einen beleidigenden Post? Melden Sie diesen beim Portalbetreiber und thematisieren Sie die „Netiquette“.

Wie kann ich mein Kind unterstützen und somit die Medienkompetenz fördern?
Antwort auf diese Frage gibt ein Gespräch mit Beate Kremser

Legen Sie gemeinsam mit ihrem Kind Regeln und Vereinbarungen zum Beispiel mithilfe der Vorlage auf https://www.mediennutzungsvertrag.de/ fest.

Richten Sie eine Handygarage ein. Ein definierter Platz im Wohn-/Essbereich, an dem alle Geräte der Familie „zur Ruhe gelegt werden“. Dort kann die Ladestation sein. Bei jüngeren Kindern kann auch ein „Handy-Bett“ gebastelt werden. So lernen die Kinder von Anfang an, dass das Handy einen festen Platz für medienfreie Zeiten hat. Bei den Mahlzeiten, über Nacht und während der Schulaufgaben sollte das Handy dort liegen! Dadurch bekommen Sie automatisch mit wann das Handy im Einsatz ist und wie lange!

Schaffen Sie eine gute Grundlage durch altersgerechte Filme, Apps und Spiele.

Beschränkte Internetzugänge, Sicherheitseinstellungen und deaktivierte Chatoptionen sorgen für einen sicheren, „sanften“ Einstieg. Nutzen Sie die Möglichkeit technische Jugendschutzeinstellungen an den Geräten, Diensten und Apps ihrer Kinder vorzunehmen. Informationen und konkrete Anleitungen über technische Schutzlösungen finden Sie hier: https://www.medien-kindersicher.de/startseite

Allerdings kann die elterliche Sorge nicht durch technische Lösungen ersetzt werden. Eltern sollten sich dafür interessieren, was ihre Kinder tun, darauf achten, dass ihre Kinder altersgerechte Angebote nutzen und die jeweiligen Schutzeinstellungen installieren. Sprechen Sie mit ihrem Kind über die Mediennutzung!

Der effektivste Schutz ist eine vertrauensvolle Beziehung, in der auch die Risiken und Schattenseiten der Mediennutzung thematisiert werden. Wichtig ist auch, Kindern immer wieder alternative Angebote zu machen, damit der Reiz zum Aufhören gegeben ist und sich die Medienzeit verringert. Am besten ist einfach mal mitzuspielen und gemeinsam Spaß haben!

Wie lange dürfen die Kinder im Internet surfen oder Handygames spielen?

Vokabeln lernen mit der Sprach App, Musik hören und mit Freunden kommunizieren oder mit Oma/Opa via Facetime telefonieren. Diese digitalen Tätigkeiten sind aus dem Alltag von Kindern nicht mehr wegzudenken.

Eine tägliche Nutzungszeit führt oftmals dazu, dass, egal wie die Tagesstruktur aussieht, Anspruch an diese Zeit angemeldet wird. Auch wenn eigentlich gar keine Zeit dafür ist. Besser ist es, ein wöchentliches Zeitkontingent auszumachen, sodass an Tagen mit mehr freier Zeit auch länger gespielt werden darf. An Tagen, die verplant sind, darf wiederum auch mal gar nicht gespielt wird! Die sehr individuellen Vereinbarungen müssen immer wieder hinterfragt und neu verhandelt werden, denn die Alltagsstruktur der Kinder und Familien verändert sich regelmäßig. Eine Orientierung finden Sie hier: https://www.spieleratgeber-nrw.de/10-Tipps-Familie.4592.de.1.html

Informationen rund um die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen

Kinder bei der Nutzung von Apps, Spielen, Websites und sozialen Netzwerken begleiten. Empfehlenswerte Tipps und Informationen nach Alter erhalten Sie auf der Seite vom https://www.elternguide.online/

Für jüngere Kinder empfiehlt sich die Seite „Internet-ABC“. Sie bietet Informationen über den sicheren Umgang mit dem Internet für Eltern, Pädagogen und Kinder. https://www.internet-abc.de/eltern/internet-abc-fuer-eltern/

Quelle: Netzwerk gegen Gewalt Frankfurt am Main und Präventiver Jugendschutz Frankfurt am Main